Ostern in Flensburg

26 April, 2011 von Hannes

 

Sauergrasgewächse wachsen vorwiegend an feuchten Standorten. Was den geneigten Gräserfreund begeistert, interessierte die zwölf Jugendlichen der SG, die über Ostern das internationale Turnier in Flensburg besuchten, wohl eher weniger. Dafür machten sie dort mit engagierten und teilweise auch guten Leistungen auf sich aufmerksam.

Jedes Jahr ausgesprochen stark besetzt, insbesondere durch zahlreiche Teilnehmer auch aus Dänemark und Schweden, ist das Osterturnier in Flensburg. Hauptveranstaltung ist das Mannschaftsturnier, daneben findet zudem ein Einzelturnier statt.
Schon am Gründonnerstag machten sich die drei teilnehmenden Teams der SG mit vier Betreuern in zwei Bussen auf die Reise. Pünktlich ging es nicht ganz los. Zuvor wurden noch die frisch eingetroffenen neuen Trainingsanzüge der Spielgemeinschaft ausgegeben. Ein großer Dank auch an dieser Stelle an die Ptach Logistik GmbH, die mit einer großzügigen Spende die Abgabe der Anzüge gegen eine bessere Schutzgebühr an die Jugendlichen ermöglichte.
Ziel war zunächst einmal die Jugendherberge in Deutschland nördlichster Stadt. Hier angekommen, mussten wir nicht zu unserer Überraschung feststellen, dass praktisch die ganze Herberge durch Tischtennisspielerinnen und Tischtennisspieler belegt war. Wohl dem, der schon vorgebucht hatte. Nach dem Besuch eines nahe gelegenen Pennymarktes nahmen wir noch ein Abendessen ein und legten uns selbstverständlich unter Beachtung der durch die Jugendherberge vorgegebenen Nachtzeiten irgendwann auch schlafen.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Mannschaftswettkämpfe. 
In der Mädchenklasse hatten insgesamt nur zehn Mannschaften für das Turnier gemeldet. Zwei davon stellten wir, die verbleibende Konkurrenz zeichnete sich dann weniger durch Masse, dafür aber mehr durch Klasse aus. Für unsere Spielerinnen die Gelegenheit, sich vermehrt mit starken Gegnerinnen zu messen. Für unser Team 1 gingen Alina, Laura, Wiebke und Miriam an den Start, das Team 2 bestand aus Annika (Anni), Anna, Merle und Pia.
In der Zehnergruppe hatten beide Teams zunächst einmal fünf Spiele zu absolvieren.
Das erste Team schlug das zweite und zudem die Vertretung aus Preetz. Die Spielerinnen aus der zweiten Vertretung haben viele schöne Punkte gemacht.
Gleich 36 Mannschaften nahmen an den Wettkämpfen bei den Schülern teil. Unser Team bestand aus Marc und Ibrahim, ergänzt (und um ehrlich zu sein auch nicht ganz unwesentlich verstärkt) um unseren Ehemaligen Fabien und den Gastspieler Leandre aus Lyon (für Leute mit Geographiephobie: das liegt in Frankreich).
Das Feld war in sechs Sechsergruppen aufgeteilt. Am Freitag fanden hier die Gruppenspiele statt, so dass auch unsere Jungs fünf Spiele zu absolvieren hatten.
Die jungen Schweden von Ängby 2, zwei Dänische Mannschaften mit unaussprechlichen Namen sowie Hertha BSC Berlin wurden je mit 5:2, der FT Preetz II gar mit 5:0 bezwungen. Die Platzierungsspiele der besten sechs Mannschaften waren erreicht.
Abends suchten wir dann eine Gaststätte auf, deren Name dem Verfasser leider entfallen ist. Das Essen war aber lecker und immerhin so reichhaltig, dass ein ungenannt bleibendes Kind seine Nudeln nicht aufgegessen hatte und zwei weitere Mitstreiterinnen die Pizzareste für den späteren Verzehr mitnahmen.
Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang durch das Rotlichtviertel Flensburgs (okay, als Hamburger ist man da mehr gewohnt) und am Ufer der Flensburger Förde endete der Tag da wo er angefangen hatte, nämlich in der Jugendherberge.

Am Samstag wurde das Einzelturnier ausgetragen.
Alle Starterinnen und Starter spielten zunächst Gruppenspiele. Der harte Modus des Turniers bestimmte, dass nur die Gruppensieger das Hauptfeld erreichten. Dies gelang bei uns nur Alina, Fabien und Leandre.Alle anderen fanden sich in der Trostrunde wieder.
Richtig trösten lassen wollte sich da aber keiner.
Die Gruppensieger hatten ein Qualifikationsspiel zu absolvieren. Während Fabien und Alina hier unglücklich scheiterten war für Leandre das Turnier noch nicht zu Ende. Er erspielte sich in einer ausgeglichenen Fünfergruppe bei nur einer Niederlage Platz eins und erreichte damit die Endrunde der TOP4. Hier unterlag Leandre den Dänen Rasmussen und Lundquist aus Amager je 2:3. Durch ein 3:0 gegen Mazaheri von der schönen Insel Fünen sicherte Leandre sich einen bärenstarken dritten Platz in diesem erlesenen Feld. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!
Nachmittags besuchten wir nördlich von Flensburg für ein paar Stunden den Strand. Einige ganz harte mussten feststellen, dass das Wasser auch für fünf eisbringende Minuten noch etwas kalt war. Nach dem Essen, entweder am Strand oder in der Herberge, stellte sich mittels einer Meinungsumfrage heraus, dass es attraktiver ist, beim Fußballspielen zuzugucken, als selber mitzukicken: faule Kinder. Auf dem Platz haben die meisten dann aber dennoch selber mitgewirkt und sich die Beute beim anschließenden Ostereiersuchen unter Fledermäusen redlich verdient.
Anschließend wollten wir noch das Flensburger Osterfeuer besuchen. Alle waren gespannt; auch ausgewiesene Osterfeuerexperten wussten über die Flensburger Variante nicht so viel zu berichten. Kein Wunder, wie sich herausstellte. Schon gegen zehn Uhr abends, wenn in Hamburg die meisten Besucher gerade erst beim zweiten alkoholfreien Getränk angelangt sind, war der Platz schon durch die Feuerwehr endgereinigt worden. Da lediglich die traurigen Reste des Feuers sich erahnen ließen und die nicht minder traurigen Reste der halbstarken Osterfeuerbesucher noch die Reste ihres Proviants vertilgten, verließen wir den Ort des Geschehens recht schnell.
Zurück in der Jugendherberge sollten dann noch einige Dartpfeile geworfen werden. Die Zielsicherheit ob des langen Tages hatte anscheinend teilweise schon etwas abgenommen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Zielscheibe mit einem Ohr verwechselt werden konnte?

Sonntags war vor den abschließenden Spielen der Teamwettbewerbe zunächst das Frühstück zu bewältigen. Während der Verfasser das größte Problem damit hatte, den Kaffee aus dem heißen wässrigen Getränk herauszuschmecken, war es anderswo wohl eine fast unüberwindliche Hürde, die Nussnougatcreme nicht auf die Hand, sondern aufs Brot zu schmieren.
Die Mädchenmannschaften absolvierten jeweils die letzten vier Spiele im Mannschaftswettkampf. In beiden Mannschaften waren noch tolle Spiele zu beobachten. Schön, dass unsere Spielerinnen gegen die starke Konkurrenz nie aufgesteckt haben.
Die Schüler hatten es in der Zwischenrunde zunächst mit den Dänen vom Norrea-Team zu tun. Die Weichen wurden früh auf Sieg gestellt, als Leandre seinen Zwischenrundenbezwinger und Fabien seinen Qualifikationsspielbezwinger (jeweils vom Vortage) diesmal besiegen konnten. Ein nicht unverdientes 5:3 bedeutete am Ende den Gruppensieg, da das Team anschließend beim sicheren 5:2 gegen die Brandenburger aus Stahnsdorf nichts mehr anbrennen ließ.
Wer dem Bericht bis dahin aufmerksam gefolgt ist, ahnt, dass die Dänen aus Amager im Finale warteten (vgl. die Einzelergebnisse). Das 5:1 (Sieg durch Leandre) für die Dänen geht in Ordnung. Unsere Spieler waren jedoch noch in einigen Spielen "dran" und lieferten dem Sieger einen großen Kampf. Dem Team einen herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung. Sehr stark auch, dass alle Spieler immer vollen Einsatz zeigten!
Siegerehrung mitnehmen, Sachen packen und ab zu der gastronomischen Einrichtung, die eigentlich nie jemand besucht, deren "Speisekarte" aber irgendwie doch jeder praktisch auswendig kennt. Mmmm, lecker!
Am Ende eines aus meiner Sicht gelungenen Wochenendes freuen sich die lieben Kleinen auf eine Woche schulfrei, während die "normalen Menschen" immerhin den Montag zum Ausspannen hatten.
Ansonsten wachsen einige Arten der Sauergrasgewächse auch in trockeneren Biotopen. Merkt Euch das!