Kanureise 2019

Ein Sturm zieht auf...

Nachdem die letzte Kanureise so gut ankam, wurde alles daran gesetzt sie auch dieses Jahr stattfinden zu lassen, auch wenn sie mit 9 Tagen, als die etwas kürzere Kanureise, in die Geschichtsbücher eingeht. Unbekümmert von dieser Tatsache machten sich Annika, Jule, Hannah, Emilio, Dieter, Christopher und Ich auf den Weg nach Mirow, wo der Baumkonto-Experte schon sehnlichst auf uns wartete. Geschickt umfuhren wir die fürs Wochenende angekündigte Stauwelle, da wir Freitag den 26. Juli aufbrachen.

 

Mit 7 Teilnehmern und 2 Autos standen wir nun an unserem Zeltplatz und bauten unsere Zelte auf. Wir gingen für die kommenden Tage einkaufen und als wir wiederkamen, war Per da. Frisch gebräunt aus dem Frankreich Urlaub, wollte er sich mit der Kanureise die knappe Überdosis Urlaub vor dem kommenden Schulstart gönnen. Verständlich.

 

Nachdem wir nun komplett waren und uns mit Baguette gestärkt hatten, ging es zum Kentertraining unter erstmals erschwerten Bedingungen. Der Wind stand nicht auf unserer Seite, einige würden auch sagen, dass sich Hurricane artige Böhen gegen unsere Boote stemmten, dennoch konnte die Gruppe erfolgreich das Training absolvieren. Anschließend wurde gebadet und „gebeacht“, wie es so häufig auf der Reise vorkommt. Nach einer Weile waren die ersten Teilnehmer erschöpft und es wurde Zeit die Warp-Anriebe zu starten.

 

„Unter einem Warp-Antrieb versteht man im Allgemeinen einen Antriebsmechanismus, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit durch gezieltes Krümmen der Raumzeit ermöglicht.“

Wikipedia

 

Bei uns hat sich diese Bezeichnung dank CD zu einem Synonym für Wraps entwickelt.

Die Abendgestaltung verlief folgendermaßen: Meiern. Auch Hannah lernte dieses Spiel kennen und verstand es auch einige Tage später. Das Ergebnis der Meier-Runde war außerdem, dass Emilio Brötchen aus dem Ort holen musste, um uns ein stärkendes Frühstück zu bereiten, das uns gut für den Aufbruch am nächsten Tag wappnet.

 

Gut gestärkt machten wir uns, nach einer großen Verstau-Aktion, auf den Weg zum nächsten Campingplatz. Die wichtigste Frage an der Stelle ist natürlich, ob die Isotherm 600 auch eingepackt wurde - und ja tatsächlich nach all den Jahren ist sie uns und vor allem Christopher treu geblieben.

 

Nach der ersten mehrstündigen Paddelroute ist auch allen spätestens klar gewesen, warum diese Reise Kanureise heißt. Nach der etwas späteren Ankunft am Forsthof Schwarz wurde wieder fleißig Volleyball gespielt, u.a. damit Annika im Oberstufen Volleyballkurs mit ihrer Technik glänzen kann. Wer auch glänzen durfte war Hannah mit ihrer Kochgruppe, die ein frisches Risotto Rezept mitgebracht hatte. Erstklassige Geschmackskomposition und mein persönlicher Favorit der diesjährigen Kanureise. Mit definitiv zu vielen offenen Parmesan Packungen dank mir soll es in die nächste Etappe gehen. Jedoch nicht bevor uns Hannah, Jule, Annika, Emilio und Per ein neues Spiel beigebracht haben. Schwimmen. Ohne Wasser – dafür mit Karten. Fazit: mit Wasser gefällt´s mir besser.

 

Die nächste Etappe hatte es in sich. 7 Seen und 2 Schleusen galt es zu überwinden, bis wir am großen Pälitzsee ankamen und unseren ersten Ruhetag genießen durften. Es folgte die große Brötchen-Zähl-Aktion, wo wir nach etwa fünf anläufen es erst geschafft haben alle zu bestellenden Brötchen aufzunehmen. Wirklich unfassbar. Am großen Pälitzsee warteten auch wieder 3 Vollyballeinheiten auf uns, wo bei der einen Einheit die Old Boys Dieter und Christopher es gleich mit uns 6 Jugendlichen aufnahmen… jedoch versagten wir und mussten ein Eis abdrücken. Gegen diese geballte Erfahrung kamen wir noch nicht an.

 

Statt Anke und den Boggie Blasters gab es dieses Jahr eine musikalische Darbietung einer christlichen Mädchengruppe, die am sich am Nebentisch einquartierten. Da hätten einige von uns fast mit eingestimmt. Viel Spaß hatte die Gruppe auch an der Badestelle, die mit ihrer Plattform viele Jungs dazu einlud wilde Spring-Aktionen zu starten. Per legte sich noch mit 2 Kindern an, die ihn mit Matsch bewarfen. “Ohne Sinn.”

 

Nächster Halt: Drewensee. Immer noch auf Ankes Anwesenheit hoffend ging die Gruppe an Land und stellte aber fest: wir haben Anke wirklich verpasst. Nachdem alles zum Zeltplatz getragen wurde, bahnt sich ein hitziges Battle an. Wer baut schneller sein Zelt auf, die Mädels oder die Jungs? Nachdem Hannah mit der ersten unfairen Aktion (Heringe verstecken) das Ergebnis versucht hat zu manipulieren, wurde als prompte Reaktion erstmal das Mädchenzelt wieder halb abgebaut. Zugegeben haben die Mädchen letztendlich ihr Zelt schneller aufgebaut, jedoch kann man hierbei nicht fair Sportsmanship reden. Das Waldstadion wurde natürlich auch von uns genutzt, wobei es jedes Jahr für uns ein Rätsel ist, warum sie den einen Ast, der quasi genau über dem Netz hängt, nicht abschneiden.

 

Ein Ruhetag am Drewensee stand an, wo jeder ein bisschen das gemacht hat, was er wollte. Einige spielten Hornochsen, einige schliefen oder lasen ein Buch. Zum Mittag gab es frischen Fisch von Dieter. Dann brach am Abend die Sintflut über uns herein und bescherte uns einen See unter den Füßen. Dieter und Christopher reagierten schnell und hingen ihr Innenzelt aus. Die anderen Zelte standen bombensicher und bekamen nichts ab. Nachdem das Gewitter über uns hinweg gezogen war, lernten wir ein neues Spiel kennen, in welches der Spiele-Beauftragte Emilio sich eingelesen hatte. Es trug den Namen A7 bauen oder Saboteur und führte unsere Teilnehmer auf so manchen Irrweg.

 

Die Nacht überstanden wir gut, was wichtig war, da wir wieder eine lange Strecke zu bewältigen hatten. Schwaanhavel und Plätlinsee (Krombacher See) standen auf dem Programm. Die Schwaanhavel begeisterte die Gruppe wieder einmal mit ihrer einzigartigen Natur. Über einen Baum sind geklettert Jacob, Jule und Christopher. Der war zwar im Weg, aber man konnte eigentlich unter durchfahren. Was tut man nicht alles für eine Pommes. Im Plätlinsee wurde das seidenweiche Wasser getestet, bevor wir weiter zur Umtragestelle gefahren sind. Jule und Ich holten einen Bootswagen, der mindestens ein Jahrhundert alt war. Mit hoher Wahrscheinlichkeit musste das Museum zu Wustrow wegen uns an diesem Nachmittag schließen. Nachdem wir uns mit dem Bootswagen rumgeschlagen hatten und unsere Boote wieder im Wasser lagen, fuhren wir das letzte Stück zum Gobenowsee, wo nach dem leckeren Carbonara-Essen alle erschöpft zu Bett gingen.

 

Am Morgen erfüllte Jule endlich nach einer Woche ihre Meierwette, Kekse zu verkaufen. Christopher fragt sich wahrscheinlich heute noch, warum er die Kekse dafür eine Woche durch die Walachei gezogen hat. Wirklich mal wieder ohne Sinn.

 

Dann traten wir die letzte Paddeltour an, wo Per mit seinem Boot unbedingt eine gute Platzierung hinlegen wollte. Letztendlich hat es für den 2 Platz hinter dem Power Boot Dohrn/Milla gereicht. Als nächstes Highlight ist die Boote-Wasch-Kenter-Aktion hervorzuheben, wo ein Teil der Gruppe die Boote auf den See gefahren haben, um sie zu Kentern und sie so im See zu waschen. Das hat sogar ganz gut klappt und nebenbei auch noch Spaß gemacht. Im Anschluss daran wurde unser letztes Volleyball Training angesetzt, was angesichts der Hungersituation nicht allzu lange ausfiel. Zum Abendessen wurden statt neue Wraps zu kaufen die Reste der vergangenen Tage gekocht und gegessen. Am nächsten Tag wurde dann alles sortiert und eingeräumt. Was natürlich nicht fehlen durfte waren die traditionellen Mirow-Open. Ein Doppelturnier, welches in 2 Gewinnsätzen am Steintisch ohne seine eigenen Schläger ausgetragen wird. Durchsetzen konnte sich das Doppel Milla/Nolte, welches das sehr heiß gelaufene Doppel Seidensticker/Mainzer knapp bezwingen konnte. Meine Bufdi Bewerbung ging ja schon lange raus, aber Emilio kann sich ja noch überlegen, ob er diesen Sieg in der nächsten Auslandsbewerbung á la Nick erwähnt. Diese Aktion bildete den Abschluss der Reise, woraufhin sich alle Teilnehmer verabschiedeten und in die Autos setzten.

 

Nach dieser ereignisreichen Reise, die mit Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hamburger Sportjugend veranstaltet wurde, freuten sich alle, einige mehr, einige weniger wieder nach Hause zu ihren Liebsten heimzukehren.

 

Die Fazite dieser Reise sind folgende:

 

Leon fehlte - Es blieben ganze 6 Frischkäse Packungen und 4 Salamistangen übrig.

 

Ich werde mit Sicherheit nicht nochmal Schwimmen spielen, aber ganz andere Gedanken haben, wenn ich über die A7 fahre.

 

Ich werde Per niemals mehr als ein halbes Brötchen zum Frühstück schmieren. Falls ich das überhaupt jemals mal machen sollte.

 

Regen ist nasty.

 

Meiern ist Hannahs Lieblingsspiel.

 

Es gibt keinen Ort, wo Jules Sachen noch nicht lagen.

 

Die Isotherm 600, die Christopher nur für Hausgrundstückspreise verkauft hätte, ist bei Ebay zu etwas moderateren Preisen zu erwerben. Nun kann sich CD auch mal eine Neue zulegen, da seine schon mindestens 2 Kriege überstanden hat.

 

Per hat sich als Powerpaddler definitiv qualifiziert.

 

Und Beachdoppel Dieter/Christopher werden vorerst nicht herausgefordert.

 

Mit diesen Worten möchte ich mich im Namen der Gruppe bei Dieter und Christopher für die Organisation und die tolle Zeit auf Seen bedanken!

 

 

Ein Bericht von Jacob Milla